
Schwerpunkt
Kultur und Imagination
Der Forschungsschwerpunkt fokussiert kulturelle Muster und gesellschaftliche Veränderungsprozesse vom Mittelalter bis zur Gegenwart, die sich in Kunst, Literatur, Architektur und Urbanistik sowie in wissenschaftlichen und politisch-sozialen Konzepten artikulieren. Das Themenspektrum umfasst Machtrepräsentation und Symbolpolitik, Inszenierungen und Instrumentalisierungen von Geschichte und Tradition, den Umgang mit Kulturerbe und Konstruktionen kultureller Kanones, die Bedeutung gebauter Umwelt für kollektive Identitäten, Reflexionen politischer Ordnungen und gesellschaftliche Zukunftsentwürfe. Damit verbindet der Schwerpunkt thematische Vielfalt mit einem klaren Profil durch die Konzentration auf die Sphäre geistig-künstlerischer Imagination und Fiktion, die in ihrem sozialen und politischen Kontext untersucht werden. Im Mittelpunkt stehen das Visuelle und das Narrative, das Interesse schließt aber auch akustische und performative Darstellungsformen ein. Damit eröffnet sich ein breites Feld für interdisziplinäre Studien unter Beteiligung der Kunst- und Architekturgeschichte, der Literatur-, Film- und Musikwissenschaften sowie der Geschichts- und Kulturwissenschaften.

Themenbereiche im Schwerpunkt Kultur und Imagination
Forschungsprogramm 2014–2019
Abgeschlossene Themen
Aus der Arbeit im Schwerpunkt
Visuelle Geschichtskulturen
Die seit langem am GWZO erscheinende Reihe wird von Stefan Troebst, Arnold Bartetzky, Steven A. Mansbach und Małgorzata Omilanowska herausgegeben. Der 2017 erschienene Band 17 der Reihe widmet sich dem Thema Geschichte bauen. Architektonische Rekonstruktion und Nationenbildung vom 19. Jahrhundert bis heute.
Neues Gestalten, neues Bauen, neues Leben
Die Ringvorlesung 2019 nimmt das Bauhaus-Jubiläumsjahr zum Anlass, auf die Wege und das Erbe der Moderne zurückzuschauen. Unser Blick richtet sich weniger auf das Bauhaus selbst als auf die Vielfalt der Entwicklungen in der Zeit, die auf eine umfassende Erneuerung von Gestalten, Bauen und Leben zielten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Länder des östlichen Europa und die Menschen, die dort und anderswo am »neuen Leben« bauten.

Das verschwundene Leipzig - online erschließen
Die Ausstellung »Das verschwundene Leipzig. Das Prinzip Abriss und Neubau in drei Jahrhunderten Stadtentwicklung« kann nun virtuell besucht werden. Die aus einem Seminar mit Studierenden der Universität Leipzig hervorgegangene Plakatausstellung lässt nachvollziehen, wie im Laufe der Jahrhunderte immer wieder immense Baumassen für neue Gebäude oder Verkehrsanlagen abgeräumt wurden. Anhand der Abrisswellen werden die Prozesse der Stadtentwicklung und der Wandel städtebaulicher Leitbilder verfolgt – von der Niederlegung der Wallanlagen seit dem 18. Jahrhundert über den großangelegten Stadtumbau in der Kaiserzeit, die Modernisierung in der Zwischenkriegszeit und die Beseitigung vieler Baudenkmäler in den Nachkriegsjahrzehnten bis zur Dezimierung des Bauerbes der DDR in der jüngsten Vergangenheit.

Filmreihe: KosmOst. Science-Fiction-Filme aus Osteuropa 1959-1989
Wie stellte man sich im sozialistischen Osteuropa den technologischen Fortschritt nach der Eroberung des Kosmos vor? Wie wird die strahlende Zukunft des Kommunismus aussehen? Die von dem Filmwissenschaftler Maciej Peplinski konzipierte und in Zusammenarbeit mit Tilman Schumacher organisierte Filmreihe im Leipziger Luru Kino in der Spinnerei ist ein Beitrag zur Rekonstruktion der Entwicklung der filmischen Science-Fiction in ihrer osteuropäischen Variante. Von Januar bis Mai 2019 wird jeden Monat ein Filmbeispiel vorgestellt und diskutiert.

Team im Schwerpunkt
Die Abteilung Kultur und Imagination
Forschende aus den Disziplinen Archäologie, Geschichtswissenschaft, Armenologie, Kunst- und Architekturgeschichte, Literaturwissenschaft sowie Geschlechter-, Film- und Kulturgeschichte arbeiten gemeinsam an Fragestellungen einer »visuellen Geschichtskultur« von der Spätantike bis heute im weiteren Sinne.
Die Abteilung wird geleitet von Prof. Dr. Arnold Bartetzky.