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Sexualisierte Kriegsgewalt

Sexualisierte Kriegsgewalt ist kein neues Phänomen, deren völkerrechtliche Ahndung als Verbrechen wurde aber erst im Zuge der Auseinandersetzung mit den post-jugoslawischen Kriegen endgültig etabliert. Das Vorhaben untersuchte, wie sich zivilgesellschaftliche Akteure zu diesem Verrechtlichungsprozess verhalten und Einfluss auf ihn nehmen.

Demonstration der "Frauen in Schwarz"

Sexualisierte Gewalt in den post-jugoslawischen Kriegen (1991–1999). Völkerrecht und Zivilgesellschaft

Dass die Kriege im ehemaligen Jugoslawien großen Einfluss auf das Völkerrecht hatten, überrascht nicht, wurde doch eigens für die Ahndung der dort begangenen Verbrechen ein eigener Internationaler Strafgerichtshof eingerichtet. Wenig Beachtung fand in der Völkerrechtsforschung jedoch die Frage, welchen Einfluss lokale zivilgesellschaftliche Akteure und NGOs auf solche Verrechtlichungsprozesse hatten und haben. Am Beispiel des Umgangs mit der sexualisierten Gewalt in den post-jugoslawischen Kriegen wurde in diesem Projekt akteurszentriert der Frage nachgegangen, wie die jugoslawischen Konflikte auf das Völkerrecht wirkten. Zum einen wurde untersucht, ob und wie die völkerrechtliche Normsetzung in der Ahndung von Kriegsvergewaltigungen durch lokale zivilgesellschaftliche Akteure geprägt wurde. Zum anderen wurde analysiert, wie diese Akteure auf die Implementierung völkerrechtlicher Regelungen auf nationalstaatlicher Ebene besonders in Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Kroatien und Serbien hinwirkten.

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