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Vergessene Ausstellungsgeschichte

Betrachtet wurde die Teilnahme von Künstlern aus dem östlichen Europa an Großausstellungen »am scheinbaren Rande der Welt«. Ausgangshypothese ist, dass dies eine Neuordnung von kulturellen Netzwerken jenseits geopolitscher Trennlinien bewirkte und einen selbstbewussten kritischen Regionalismus hervorbrachte.

Festival der ungarischen Avantgarde

Vergessene Jahrzehnte der Ausstellungsgeschichte. Eine alternative Chronologie und Kartographie von Kunstausstellungen während des Kalten Krieges

Die Geschichte von (sich wiederholenden) Großausstellungen wurde im letzten Jahrzehnt zu einem wichtigen Forschungsgegenstand. Dabei werden in der Regel die frühen 1990er Jahre als Beginn der Globalisierung in der Kunstwelt betrachtet. Hier leitet die Beobachtung, dass es bereits zwischen den 1950er und 1980er Jahren eine Welle neuer Kunst-Biennalen gab. Diese Ausstellungen, die typischerweise in nicht-westlichen Ländern veranstaltet wurden, führten dazu, dass sich eine Vorstellung von »Internationalität« in unterschiedlichen Konstellationen herausbildete, bei der man sich dezidiert vom europäischen »Kern« distanzierte. Das Prinzip ihrer Organisation waren verschiedene Regionalismen, wodurch Transfers zwischen Ländern ermöglicht wurden, die auf verschiedenen Seiten des Eisernen Vorhangs lagen. Ziel der Forschungen war es, die Beteiligung des sozialistischen Osteuropa in dieser »zweiten Welle der Biennalisierung« aufzuzeigen und deren Auswirkungen exemplarisch zu analysieren.

Das Vorhaben wurde im Rahmen des Themenbereichs »Interkulturalität« bearbeitet.

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