Grabungsfund Červenische Burgen

Ausstellung | 10.07.2018 - 04.11.2018

Czerwień - gród między Wschodem a Zachodem [Červen' - eine Burg zwischen Ost und West]

Die sogenannten Červenischen Burgen gehören seit 2008 zu den Forschungsfeldern des GWZO. Diese mittelalterliche Grenzregion wurde gleichermaßen von der polnischen Herrscherdynastie der Piasten und den altrussischen Herrschern der Kiewer Rus, den Riurikiden, beansprucht. 

Die archäologischen Prospektionen, die 2010 und 2011 von den polnischen Wissenschaftlern Andrzej Kokowski und Marcin Piotrowski (Universität Lublin) im heutigen östlichen Polen, unweit des Dorfes Czermno (altrussisch Červen'), und in Gródek am Bug (altrussich Volyn') durchgeführt wurden, führten zu spektakulären Entdeckungen. Zwei prachtvolle Schatzfunde aus dem 13./14. Jahrhundert, zahlreiche Devotionalien, Bleisiegel und vor allem Plomben zur Sicherung von Handelsgütern (Dorohičin-Plomben) bewiesen, dass es sich bei den untersuchten Befestigungen nicht um kleine Wachtburgen, sondern um bedeutende wirtschaftliche und politische Zentren des polnisch-altrussischen Grenzgebietes vom 10. bis 13. Jahrhundert handelte. Ergebnisse dieser Ausgrabungen wurden bereits 2012 in einer Ausstellung in Tomaszów Lubelski, 2013 im Nationalmuseum in Krakau sowie 2014 und 2016 in weiteren Museen in Südostpolen der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit Juli 2018 ist die Ausstellung in Gnesen zu sehen. Die Wanderausstellung wurde in Kooperation mit dem Archäologischen Institut der Universität Lublin, dem Archäologischen Institut der Universität Rzeszów und dem GWZO kuratiert. Zur Schau ist ein Katalog in polnischer, deutscher, italienischer und ukrainischer Sprache erschienen.

Veranstalter: Eine Ausstellung des Muzeum Regionalne w Tomaszowie Lubelskim [Museum für Regionalgeschichte in Tomaszów Lubelski]

Ort: Gnesen, Muzeum Początków Państwa Polskiego w Gnieźnie [Museum der Ursprünge des polnischen Staates]