Thema

Melting Mountains: Umwelt, Gesellschaft und die vertikale Klimagrenze im Großaltai (1950-2020)

Das Projekt konzentriert sich auf die Klimageschichte des Großaltai-Hochlandes und zielt darauf ab, die Auswirkungen des Klimawandels auf die an der Peripherie lebenden Bevölkerungsgruppen durch das Konzept der »vertikalen Klimagrenze« neu zu überdenken. Dieser Begriff bezieht sich auf das klimabedingte Vordringen von staatlicher Macht und kolonialen Praktiken in Hochlandregionen.

Altai, 2021
Altai, 2021.

Im Rahmen des Projekts soll untersucht werden, wie Menschen, Regierungen, Experten und andere regionale Akteure im Großaltai den raschen Klimawandel von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis 2020 wahrgenommen, erlebt, darauf reagiert und sich daran angepasst haben. Als erste umfassende Studie über die sozialen Auswirkungen des Klimawandels in diesem zwischen den vier Staaten Kasachstan, Russland, China und der Mongolei aufgeteilten Gebirgssystem wird das Projekt einen bedeutenden Beitrag zur Gebirgsforschung und zur Klima- und Umweltgeschichte der sozialistischen und postsozialistischen Länder leisten.

Das Forschungsprojekt untersucht, wie sich die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Umwelt und Staat unter dem Einfluss des Klimawandels in dieser wenig erforschten Region entwickelt haben. Außerdem wird ein neuer methodischer Ansatz zur Untersuchung des Klimawandels in Berggebieten vorgestellt.

Dieser als »vertikale Klimagrenze« bezeichnete Ansatz konzentriert sich auf die durch den Klimawandel bedingte Ausbreitung neuer Formen wirtschaftlicher Aktivitäten und die Intensivierung der staatlichen Regulierung in zuvor isolierten und abgelegenen Hochgebirgsregionen. Diese Veränderungen haben die Umwelt und die traditionellen Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung verändert.

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