Thema

Welthandel

Im Rahmen der Forschungen über die Handelsbeziehungen des östlichen Europa mit anderen Teilen der Welt vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart werden insbesondere die Außenhandels- und Infrastrukturpolitiken als wesentliche Elemente osteuropäischer Positionierungsstrategien in der wirtschaftlichen Globalisierung analysiert.

Entwicklung der Anteile einzelner Weizen exportierender Weltregionen am Welthandel 1850-1940 © IfL 2020: Kartographie K. Bolanz

Das östliche Europa im Welthandel. Außenwirtschafts- und Infrastrukturpolitik 
Die deutliche Zunahme des internationalen Warenhandels stellt ein wesentliches Merkmal wirtschaftlicher Globalisierungsprozesse dar. Die Forschungen zielen auf die Handelsverbindungen des östlichen Europa mit anderen Teilen der Welt und analysieren insbesondere die Gestaltung der Rahmenbedingungen, etwa durch die Bereitstellung von Infrastrukturen, sowie die Regulierung durch Außenhandelspolitik. Handel, Handels- und Infrastrukturpolitik werden für mehrere historische Umbruchsituationen analysiert: (a) die Herausbildung eines globalen Marktes für Massengüter als Teil der global condition seit den 1870er Jahren; (b) die Veränderungen durch Nationalstaatsbildung, Protektionismus, Weltwirtschaftskrise und erste internationale Regulierungsversuche in den 1920er und 1930er Jahren; (c) die sozialistischen Staaten im Spannungsfeld zwischen Bemühungen um eine Integration im RGW bei gleichzeitiger Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen zum »Westen« und zum »globalen Süden« in den 1960er und 1970er Jahren. Für alle drei Perioden soll die Frage beantwortet werden, inwieweit und mit welchen Strategien es Akteuren der osteuropäischen »Peripherie« gelang, Prozesse der wirtschaftlichen Globalisierung zu beeinflussen.

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