Experts on the Bhilai Steel plants, 1962 © Sputnik Images, Photo #148207

Themenfeld

Agieren in der Weltwirtschaft

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wird die osteuropäische Wirtschaft mit dynamischen Prozessen der ökonomischen Globalisierung konfrontiert. Peripherialisierung und globale Wirtschaftskrisen, Weltkriege und Kalter Krieg prägten als sich stark wandelnde Rahmenbedingungen die regionalen Bemühungen um Modernisierungen von Wirtschaft und Gesellschaft.

Im Fokus der Forschungen stehen die Reaktionen osteuropäischer Wirtschaftsakteure auf diese Herausforderungen sowie ihre Bemühungen, Globalisierungsprozesse durch aktives Agieren im Sinne eigener Interessen und Ideen zu beeinflussen. Dabei werden bisher dominierende Sichtweisen auf die osteuropäische Wirtschaft als »rückständig« oder »vom Normalpfad abweichend« kritisch hinterfragt. Dies erfolgt durch die stärkere Beachtung wechselseitiger transnationaler und transregionaler Verflechtungen im Bereich der Außenhandels- und Infrastrukturpolitik sowie des Transfers von Kapital, Technologien und Entwicklungskonzepten. Es werden sowohl Strukturveränderungen als auch Akteurskonstellationen untersucht, um die vielfältigen Positionierungsstrategien von Staaten, sozialen Gruppen und Individuen des östlichen Europa im Prozess der wirtschaftlichen Globalisierung zu analysieren.

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Forschungsthemen

Armenische Kaufmannsnetzwerke

Die Globalisierung des Handels und die Ausbreitung von Kaufmannsnetzwerken waren prägende Elemente der Frühen Neuzeit. Der größte Teil des Fernhandels in der Region wurde von staatenlosen Diasporagruppen durchgeführt: Armenier, Griechen und Juden. Der armenische Handel war besonders erfolgreich, da er sich von Polen-Litauen, Russland, dem Osmanischem Reich und Persien erstreckte.

 

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Baumwolle im »Ostblock«

Das Projekt betrachtet die Warenketten und Austauschpraktiken rund um die Baumwolle im östlichen Europa während des Kalten Kriegs. Ziel ist es, herauszufinden, wie sich das globale »Empire of Cotton« auf die Wirtschaft der sozialistischen Staaten auswirkte und umgekehrt.

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Sowjetische Staudämme für die »Dritte Welt«

SFB 1199

Staudammbauten stellten gerade während des Kalten Krieges Projekte von hoher politisch-propagandistischer Bedeutung dar, die gleichzeitig regionale Wirtschaftsstrukturen massiv veränderten. Untersucht wird die wirtschaftlich-technische Zusammenarbeit der Sowjetunion mit Ländern des Globalen Südens am Beispiel des Technologietransfers im Bereich der Wasserinfrastruktur.

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Welthandel

Im Rahmen der Forschungen über die Handelsbeziehungen des östlichen Europa mit anderen Teilen der Welt vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart werden insbesondere die Außenhandels- und Infrastrukturpolitiken als wesentliche Elemente osteuropäischer Positionierungsstrategien in der wirtschaftlichen Globalisierung analysiert.

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