Leipziger Buchmesse 2023
Das GWZO bei »Leipzig liest«
Nach dreijähriger Pause präsentiert sich das GWZO 2023 wieder auf der Leipziger Buchmesse. An unserem Stand in Halle 2, D305 erwarten Sie die aktuellsten Publikationen des Hauses sowie Einblicke in innovative Formate der Wissenschaftskommunikation.
Zudem werden zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen von »Leipzig liest« angeboten.
Mit mehr als 2.400 Veranstaltungen und rund 2.500 Mitwirkenden bietet das Literaturfest eine große Bühne für Verlage und Autor*innen. Besucher*innen können Lesungen, Talkrunden und Mitmachaktionen live erleben.
Die Veranstaltungen des GWZO im Überblick:
Wissenslücke Ukraine?
Forschung und Vermittlung im Jahr 2022: Was weiß Deutschland über die Ukraine?
Gespräch mit Daria Reznyk (GWZO), Max Trecker (GWZO), Stephan Stach (Stiftung Friedliche Revolution)
Was sollten Menschen in Deutschland über dieses Land, seine Bevölkerung, Geschichte und Gegenwart wissen? Die Historikerinnen Natalia Khamaiko und Daria Reznyk kamen vor wenigen Monaten aus der Ukraine nach Deutschland – sie werden davon erzählen, wie ihre Eindrücke davon sind, welches Wissen in der deutschen Gesellschaft über die Ukraine vorhanden ist und wo sie Lücken und Nachholbedarfe sehen. Ein konkretes Projekt, um solche Lücken zu füllen – zwei E-Learningkurse – werden Max Trecker und Stephan Stach vorstellen. Mehr erfahren →
Moderation: Maren Röger (GWZO)
Veranstalter: Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit dem GWZO
Uhrzeit: 13.00-13.30
Ort: Forum Unibund - Halle: 2, Stand: C301/D300
Universal – International – Global: Art Historiographies of Socialist Eastern Europe
Kulturaußenpolitik im Sowjetblock oder eigene Wege zu einer globalen Kunstgeschichte?
Um die 2000er Jahre führten »Global Art History« und »World Art Studies« neue Ansätze in die Kunstwissenschaft ein, um außereuropäische Kunstproduktion stärker einzubinden und über hegemoniale Machtverhältnisse hinauszugehen. Der vorliegende Band stellt Konzepte und Praktiken in den Vordergrund, die auf eine gleichartige Öffnung einer eurozentrischen Tradition hinarbeiten, deren Ursprünge allerdings etwa 40—50 Jahre früher, im sozialistischen Osteuropa zu verorten sind. Hinterfragt wird damit, ob die »universelle Kunstgeschichte«, wie sie von Wissenschaftlern in sozialistischen Ländern praktiziert wurde, mit den heutigen »Global Art Studies« verwandte Bestrebungen und Errungenschaften gemein hatte. Oder war diese Wissensproduktion eine bloße Trope in der kommunistischen Rhetorik? Mehr erfahren →
Es diskutieren Marina Dmitrieva (Leipzig), Antje Kempe (Universität Greifswald), Beáta Hock (GWZO)
Moderation: Ada Raev (Berlin)
Veranstalter: GWZO
Uhrzeit: 15.00-15.30
Ort: Café Europa - Halle: 4, Stand: E303
Der lange Schatten der Treuhandanstalt: Mythos und Wahrheit
Erstmals konnten Historiker die Akten der Treuhandanstalt auswerten und präsentieren die Ergebnisse.
Die Autoren Max Trecker (GWZO) und Dierk Hofmann (IfZ München-Berlin) diskutieren mit Carsten Schneider (Ostbeauftragter der Bundesregierung)
Die Privatisierung der ostdeutschen Wirtschaft nach 1990 hat die Eigentums- und Produktionsverhältnisse auf dem Gebiet der ehemaligen DDR radikal verändert. Die dabei erfolgte Veräußerung von öffentlichem bzw. staatlichem Eigentum ist beispiellos in der Geschichte moderner Industriegesellschaften. Die Treuhandanstalt nahm dabei eine wichtige Rolle ein und stand bei der Bewältigung der sozioökonomischen Folgelasten der Privatisierung in den ostdeutschen Bundesländern schon bald im Kreuzfeuer der Kritik. Sie stand letztlich sinnbildlich für den wirtschaftlichen Niedergang und die gesellschaftlichen Verwerfungen in Ostdeutschland. Im Jahr 2022 sind die ersten archivgestützte Arbeiten zur Tätigkeit der Treuhandanstalt in Ostdeutschland erschienen. Mehr erfahren →
Moderation: Uwe Müller (GWZO)
Veranstalter: GWZO
Uhrzeit: 16.30-17.30
Ort: Forum Sachbuch + Wissenschaft - Halle: 2, Stand: D500
»Das ist ein Ozean aus Wahnsinn« – Kritische Stimmen zum Krieg aus Russland und Belarus
Eine Kritik des russischen Kriegs gegen die Ukraine in belarussischen und russischen Beiträgen.
Die Herausgebenrin Friederike Meltendorf (dekoder.org) diskutiert mit den Autoren Alhierd Bacharevič iund Ingo Petz
Russlands Krieg gegen die Ukraine – jenseits der Propaganda: In Russland und Belarus gibt es einen von Verantwortung, Scham und Unterdrückung getragenen Diskurs, der sich gegen den russischen Krieg wendet. Bis zum Jahr 2021 gab es für die kritische Rede in Russland noch Platz in unabhängigen Medien; sie alle wurden im ersten Kriegsjahr liquidiert oder sind abgewandert und als Exilmedien aktiv. Dort gibt es wieder einen gewissen Raum für freies Denken. Das Onlinemedium dekoder.org hat diesen Prozess verfolgt. Die Flugschrift »Das ist ein Ozean aus Wahnsinn« versammelt zentrale Beiträge daraus. Mehr erfahren →
Moderation: Lisa Füchte (GWZO)
Veranstalter: GWZO in Zusammenarbeit mit Verlag fotoTAPETA und dekoder.org
Uhrzeit: 19.00-20.00
Ort: GWZO, Specks Hof, Reichsstr. 4-6, 4 Etg.
Ostmitteleuropäische Friedensschlüsse zwischen Mittelalter und Gegenwart
Matthias Hardt (GWZO) im Gespräch Igor Kąkolewski (Zentrum für Historische Forschung Berlin, PAN)
Im Jahr 2018 wurde vielerorts des Endes des Ersten Weltkriegs gedacht. Zwei 1918 in Brest-Litovsk ausgehandelte Friedensabkommen regelten die Verhältnisse zwischen den Mittelmächten und der für kurze Zeit selbständig gewordenen Ukraine sowie wenig später mit der durch die Revolution im Herbst 1917 entstandenen Sowjetregierung. 2018 hätte aber auch diverser weiterer Friedensschlüsse gedacht werden können. Mehr erfahren →
Veranstalter: Sandstein Verlag in Zusammenarbeit mit dem GWZO
Uhrzeit: 13.00-13.30
Ort: Forum Sachbuch Halle 5 - Halle: 5, Stand: C700
Architektur und Städtebau in der DDR. Stimmen und Erinnerungen aus vier Jahrzehnten
Gehaltvolle, lebendige, bemerkenswert offene Dialoge mit Akteuren des Planens und Bauens in der DDR
werden von den Herausgeber*innen Arnold Bartetzky (GWZO), Nicolas Karpf (Leipzig) und Greta Paulsen (Leipzig) vorgestellt.
Über Architektur und Städtebau in der DDR sind mittlerweile unzählige Bücher geschrieben worden, die eine Fülle von Erkenntnissen bieten. Wie aber sah die Praxis des Planens und Bauens aus? Viele Fragen lassen sich nicht allein anhand von Schriftquellen beantworten. Wir sind auch auf die mündliche Überlieferung angewiesen, die allerdings mehr als drei Jahrzehnte nach dem Ende der DDR allmählich abreißt. Dieser Band fängt Stimmen und Erinnerungen von Akteuren und Akteurinnen ein, die in verschiedenen Positionen am Planen und Bauen in der DDR mitgewirkt haben. Mehr erfahren →
Veranstalter: GWZO
Uhrzeit: 15.30-16.00
Ort: Forum Sachbuch + Wissenschaft - Halle: 2, Stand: D500
Filip Gańczak: Jan Sehn und die Ahndung der Verbrechen von Auschwitz
Der Autor Filip Gańczak im Gespräch mit Maren Röger (GWZO)
Veranstalter: Forum Offene Gesellschaft, Polnisches Kulturinstitut Filiale Leipzig
Für die juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen hat Jan Sehn in Polen ähnlich hohe Bedeutung wie Fritz Bauer in der Bundesrepublik Deutschland. Sehn war nach 1945 eine treibende Kraft für die juristische Ahndung der deutschen Verbrechen in Polen. Auf unkonventionelle Weise trug er belastendes Material zusammen, suchte Zeugen, die die Konzentrationslager überlebt hatten und verhandelte mit kommunistischen Behörden der Volksrepublik Polen, US-amerikanischen Militärs und Staatsanwälten aus der Bundesrepublik Deutschland. Filip Gańczak, geb. 1981, lebt mit seiner Familie in Warschau. Der studierte Journalist arbeitete lange im Ressort Ausland der Zeitschrift Newsweek Polska, bevor er sich als Wissenschaftler einen Namen machte. Mehr erfahren →
Uhrzeit: 14.15-15.00
Ort: Forum offene Gesellschaft - Halle: 4, Stand: E101
Die Vergangenheit ist ein fremdes Land; dort gelten andere Regeln
Ein Gespräch anlässlich der Erinnerungen von Jan Kamieński
mit Justus Ulbricht (Dresden), Maren Röger (GWZO) und Wolfgang Howald (DPG Sachsen)
Mit dem Satz »…zuzuschauen, wie das Land am Horizont immer kleiner wurde und schließlich ganz verschwand« endet ein Buch der besonderen Art. Der Pole Jan Kamieński (1923–2010) war Werbegrafiker, Designer und Illustrator – und wagte den Widerstand inmitten des nationalsozialistischen Deutschlands. Mal in Freiheit, dann in Zwangsarbeit und Lager, zuletzt von der Roten Armee »befreit« und damit wieder in Gefahr. Kamieńskis jüngst erschienene Autobiographie ist Anlass für ein Gespräch über Aspekte der deutschen und polnischen Erinnerungskultur, die weniger oft im Fokus des öffentlichen Interesses stehen. Mehr erfahren →
Veranstalter: »So geht sächsisch.«, Sächsischer Verlagspreis, Sandstein Verlag
Uhrzeit: 17.15-17.45
Ort: Messestand »So geht sächsisch.« / Sächsischer Verlagspreis - Halle: 4, Stand: C306
Wo liegt die Mitte Europas?
Statements, Diskussion und Lesung von und mit Marcel Beyer, Durs Grünbein, Kerstin Preiwuß, Jurko Prochasko und Cécile Wajsbrot Moderation: Arnold Bartetzky (GWZO)
Die Leipziger Buchmesse versteht sich als Ort der europäischen Verständigung. Doch was meinen wir mit Europa? Und wo liegt seine Mitte? Mal wurde Suchowola in Polen als Mittelpunkt definiert, dann Orte in Tschechien, in Litauen und ein anderes Mal in der Ukraine, schließlich in Belarus und in Estland. Wie verschiebt sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges das geopolitische Gefüge? Für den bulgarischen Autor Georgi Gospodinov steht fest, »dass das Zentrum Europas nichts Statisches ist, fest verankert in Berlin oder Paris. Das Zentrum Europas ist jener bewegliche Ort des Schmerzes. Es ist dort, wo es wehtut und blutet, und heute befindet es sich im Osten, in der stolzen Ukraine.« Mehr erfahren →
Veranstalter: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und Sächsische Akademie der Künste in Kooperation mit dem Literaturhaus Leipzig und unterstützt von der Gottfried Michelmann Stiftung
Uhrzeit: 19.30
Ort: Literaturhaus Leipzig, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig