Eröffnung der Ausstellung Leningradski Feminism in St. Petersburg

Ausstellung | 07.12.2023 - 07.12.2030

Leningradski Feminism 1979 - analog und digital

1979 fanden sich ein paar Frauen in einer Leningrader Küche zusammen. Sie stellten im Selbstverlag die Zeitschriften »Die Frau und Russland« und »Marija« her. Sie berichten über den bedrückenden Alltag in sowjetischen Kommunalwohnungen, über strukturelle Gewalt und setzen dem ein Philosophieren und Dichten entgegen. Die Zeitschriften wurden in den Westen geschmuggelt und stießen bei der dortigen Frauenbewegung auf großes Interesse. Die Autorinnen wurden jedoch vom KGB verfolgt, zur Emigration gezwungen oder zu Lagerhaft verurteilt.

Die Ausstellung erinnert an die Geschichte der Frauenbewegung in Sowjetrussland und lädt jüngere und ältere Menschen zu einem Dialog über die Geschichte der Frauenbewegung in Russland ein. Im Zentrum stehen die Themenkomplexe: Situation der sowjetischen Frauen um 1979; Wege zur Frauenbewegung; Herausgabe der Zeitschriften und Bücher im feministischen Samisdat;  Philosophie der Leningrader Frauenbewegung; staatliche Reaktion und Situation im Gulag sowie ein Ausblick auf die aktuelle Situation. In Videointerviews erzählen die Autorinnen, ihre Familienangehörigen und westliche Unterstützerinnen über ihre damaligen Erfahrungen. Junge Genderaktivist*innen und Expert*innen kommentieren und erläutern den Kontext.

Das Ausstellungsprojekt wurde von der Kulturwerkstatt »Zhaba/Die Kröte« einem internationalen Netzwerk aus ca. 35 Wissenschaftler*innen, Autorinnen, Betroffenen und Spezialist*innen unter der Leitung von Philipp Venghaus (2018/19 DAAD-Stipendiat/GWZO) und der russischen Germanistin und Kulturwissenschaftlerin Olessja Bessmeltsewa erarbeitet und durchgeführt.

Kuration: Olessja Bessmeltsewa und Philipp Venghaus

Veranstalter: GWZO, die Memorial/Benjamin-Joffe-Stiftung, St. Petersburg und die Kulturwerkstatt Zhaba

Ort: analog und online

Eine digital fortgesetzte Ausstellung

Nachdem die Ausstellung erstmals im Januar 2020 in St. Petersburg eröffnet wurde und unter anderem in Erfurt und Bremen bis in das Jahr 2022 analog zu sehen war, wird sie nun auf der Website des GWZO permanent als digitale Ausstellung verfügbar sein.

Kuration: Olessja Bessmeltsewa und Philipp Venghaus
Digitale Umsetzung: Tim Grützner und Philip Venghaus

Eröffnug der digitalen Ausstellung
Die Präsentation und Eröffnung der digitalen Ausstellung wird am 7. Dezember 2023, ca. 14-15:30 Uhr in den Räumlichkeiten des GWZO im  Specks‘ Hof, Reichsstraße 4-6, 04109 Leipzig, Konferenzsaal (4.OG) stattfinden.

Für eine digitale Teilnahme bitte hier registrieren.

Flyer zur analogen Ausstellung

Zhaba-facebook

Eine auf ein Taschentuch gestickte Kröte

Gemeinsam in ganz Europa arbeiten

Den Fortgang der Arbeiten an der Wanderausstellung dokumentiert die Kulturinitiative Zhaba auf facebook. Dort können die internationalen Partnerorganisationen Teil haben an den am GWZO und auf Recherchereisen durchgeführten Arbeiten.

Förderung

Logo des Auswaertigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland

Die analoge Ausstellung wurde aus Mitteln des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland finanziert. Die digitale Ausstellung wurde aus dem Haushalt des GWZO finanziert.