Thema

Metallrecycling

Die Kontrolle und das Wissen um Zugang und Verarbeitung von Metallerzen beinhalten nicht allein technische Aspekte, sondern erfassen auch solche der sozialen Organisation und Machtverteilung in Raum und Zeit.

Oberer Rand des Kupferkessels von Balatonboglár (5. Jh.). Rippl-Rónai Museum, Kaposvár. Foto: Orsolya Heinrich-Tamáska.

Metallrecycling im östlichen Europa im ersten nachchristlichen Jahrtausend
Die Kontrolle und das Wissen um den Zugang und Verarbeitung von Metallerzen beinhalten nicht allein technische Aspekte, sondern erfassen auch solche der sozialen Organisation und Machtverteilung in einzelnen Regionen in verschiedenen Zeiten. In diesem Forschungsthema werden diese Fragen im interdisziplinären Austausch zwischen Geistes- und Naturwissenschaften entwickelt und beantwortet. Bezüglich Methodik und diachronem Vergleich wird eng mit dem Netzwerk »Archäologisch-Historisches Handwerk (NAHM)« zusammengearbeitet.

Zu den zentralen Problemen zählt das Recycling von spätrömischen und frühmittelalterlichen Silber- und Goldmünzen, ob und unter welchen Umständen sie – außerhalb ihrer ursprünglichen Umlaufareale – zur Herstellung von Schmuck, Gürteln und anderen Feinschmiedeprodukten dienten, wer, wie und wo der Zugang zum Rohstoff garantiert und dieser verarbeitet wurde. Weiterhin werden Metallobjekte aus Kupferlegierungen, wie Kessel und Spiegel der Hunnenzeit und byzantinische Bleiplomben aus dem östlichen Europa, untersucht. Hier werden neben dem Recycling auch Abbauorte von Blei durch Isotopenanalysen mit Projektpartnern am Bergbaumuseum Bochum, dem Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen, ermittelt.

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