Thema
Holocaust-Gedenken in der Ukraine nach dem 24.2.2022
Das Projekt widmet sich der Erinnerung an den Holocaust in der Ukraine. Mit Hilfe von Ansätzen der Oral History und der Digital History dokumentiert es Erinnerungsorte und untersucht zugleich die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die ukrainische Erinnerungskultur.
Das Gedenken in der Ukraine bewahren! Verorten, Erinnern und Vermitteln des Holocaust nach dem 24. Februar 2022
Russlands Angriffskrieg verhindert gegenwärtig das Gedenken an den Holocaust in der Ukraine. Die existierenden Denkmäler sind von Zerstörungen betroffen und die Pläne für den Bau neuer Gedenkstätten an den Orten der Massenmorde an Juden und Jüdinnen müssen verschoben werden. In Anbetracht dieser Situation ist es die Aufgabe von Historiker*innen, die Erinnerung zu bewahren und zu erneuern.
Das vorliegende Projekt ist zweigeteilt. In einem ersten Schritt sollen die bestehenden Erinnerungsorte des Zweiten Weltkriegs digital dokumentiert werden, um sie einem breiteren und internationalen Publikum zugänglich zu machen. Exemplarisch wird zunächst eine digitale Karte von Charkiw bereitgestellt, die sämtliche Gedenkstätten verzeichnet und Informationen zum aktuellen Zustand der Denkmäler, ihren Schäden und etwaigen Wiederaufbauarbeiten bietet. Ergänzt wird die Dokumentation durch Berichte und Zitate, die die persönlichen Erfahrungen von Überlebenden und Zeitzeug*innen des Holocaust wiedergeben.
In einem zweiten Schritt soll das Projekt ein besseres Verständnis des Wandels in der Erinnerungspolitik in den Bildungssystemen der Ukraine und Deutschlands entwickeln. Untersucht werden die Veränderungen in der Vermittlung der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust seit dem 24. Februar 2022. Dieser Teil des Projekts soll einen Beitrag zur Entwicklung zukünftiger Perspektiven für Forschung und Aufklärung über den Holocaust und dessen Rezeptionsgeschichte liefern.