Direktorin Prof. Dr. Maren Röger

Prof. Dr. Maren Röger

Direktorin Vorstand
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Zur Person

Maren Röger ist seit November 2021 Direktorin des GWZO und Professorin für Geschichte des östlichen Europa/Ostmitteleuropa an der Universität Leipzig. Zu ihren Arbeitsgebieten gehören die Gewaltgeschichte des östlichen Europa, darunter die Geschichte von Zwangsmigration, Krieg und Besatzungsherrschaft, sowie deren Nachgeschichte in Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. Zudem forscht Maren Röger zur Geschichte politischer Kommunikation und der Medien.

Ihre Dissertation zur polnischen-deutschen Erinnerungskultur bezüglich der Zwangsmigration der Deutschen erschien im Jahr 2011 auf Deutsch, 2016 auf Polnisch, ein Kompendium der Erinnerungskultur erschien 2015. Ihre zweite Monographie Kriegsbeziehungen, eine Studie über sexualisierte Gewalt, Prostitution und Tauschhandel im besetzten Polen, die sie als Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Institut Warschau (2010–2015) erarbeitete, wurde 2015 in der Schwarzen Reihe des S.-Fischer-Verlags (Frankfurt) publiziert. Im selben Jahr erschien das Buch auch in polnischer Sprache. Ausgezeichnet mit dem Preis der Wiener Library und dem Übersetzungspreis Geisteswissenschaften International folgte eine englische Ausgabe 2021 (Oxford University Press). 2023 publizierte sie mit ihrer dritten Monographie Karten in die Moderne eine visuelle Geschichte des multiethnischen Habsburger Kronlandes Bukowina. Das Buch bildet ein Ergebnis ihrer Beschäftigung mit der historischen Region, die aus der Leitung des Augsburger Bukowina-Instituts in den Jahren 2017–2021 resultierte. Parallel hatte sie an der Universität Augsburg eine (Junior-)Professur zur Verflechtungsgeschichte mit dem östlichen Europa inne. Aktuell arbeitet Maren Röger an einer europäischen Geschichte von Partnerschaftsgewalt und Femiziden (Monographie), an einem Sammelband, der sexualisierte Kriegsgewalt in Asien und Osteuropa komparativ beleuchtet und einer Edition von Memoiren aus dem Zweiten Weltkrieg.

Maren Röger nimmt zahlreiche Funktionen in Gremien nationaler und internationaler Wissenschaftseinrichtungen wahr.

Vollständiger CV inkl. Drittmitteleinwerbungen

Vollständige Publikationsliste

Arbeitsschwerpunkte

  • Geschichte Ostmitteleuropas vom 19.–21. Jahrhundert
  • Vergleichende europäische Zeitgeschichte
  • Geschichte von Migration und Zwangsmigration in der Moderne, »Flucht und Vertreibung«
  • Gewaltgeschichte, insbesondere Zweiter Weltkrieg und Holocaust
  • Erinnerungskultur und Geschichtspolitiken im östlichen Europa
  • Geschichte politischer Kommunikation, Mediengeschichte und public history
  • Geschlechter- und Sexualitätsgeschichte
  • Nationalismusforschung

Publikationen (stark gekürzte Auswahl)

vollständige Publikationsliste siehe hier.

Monografien 

  • Gezeigte Grenzen. Erkundungen deutsch-polnisch-jüdischer Beziehungsbilder zwischen 1890 und 1920. Dresden: Sandstein Verlag 2023. [Visuelle Geschichtskultur 23]. (zus. mit Malgorzata Stolarska-Fronia)
  • Karten in die Moderne: Eine visuelle Geschichte des multiethnischen Grenzlandes Bukowina 1895-1918. Dresden: Sandstein Verlag 2023. [Visuelle Geschichtskultur 20].
  • Kriegsbeziehungen: Intimität, Gewalt und Prostitution im besetzten Polen, 1939–1945. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag 2015. [Englische Übersetzung: Wartime Relations. Intimacy, Violence, and Prostitution in Occupied Poland, 1939–1945: Oxford: Oxford University Press 2021. Polnische Übersetzung: Wojenne związki. Polki i Niemcy podczas okupacji. Warszawa: Świat Książki 2016.]
  • Flucht, Vertreibung und Umsiedlung. Mediale Erinnerungen und Debatten in Deutschland und Polen seit 1989. Marburg: Herder-Verlag 2011. [Studien zur Ostmitteleuropa-Forschung 23]. [Polnische Übersetzung: Ucieczka, wypędzenie i przesiedlenie. Medialne Wspomnienia i Debaty w Niemczech i w Polsce po 1989 roku. Poznań: Wydawnictwo Poznańskie 2016. ]

Herausgeberschaften 

  • Völker verkaufen. Politik und Ökonomie der Postkartenproduktion im östlichen Europa um 1900. Dresden: Sandstein Verlag 2023. [Visuelle Geschichtskultur 22]. (zus. mit Vincent Hoyer)
  • Women and Men at War – A Gender Perspective on World War II and its Aftermath in Central and Eastern Europe, Osnabrück: fibre-Verlag 2012. (zus. mit Ruth Leiserowitz)   

Zeitschriftenaufsätze 

  • Die Grenzen der »Volksgemeinschaft«. Deutsch-ausländische Eheschließungen 1933–1945, in: Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 34 (2018), Themenheft: Geschlechterbeziehungen und »Volksgemeinschaft«, S. 87–108. (peer review)
  • »We do not reward failure«. Brett- und Videospiele zum Kalten Krieg in Ost und West (1977–2017), in: Zeitgeschichte-online, Dezember 2017, URL: (zus. mit Florian Greiner) (peer review)
  • From Control to Terror: German Prostitution Policies in Eastern and Western Occupied Territories of both World Wars, in: Gender & History 28 (2016: 3), S. 687–708. (with Emmanuel Debruyne) (peer review)
  • The Sexual Policies and Sexual Realities of German Occupiers in World War II Poland, in: Contemporary European History 23 (2016), 1, S. 1–21. (peer review) (zus. mit Florian Greiner)

Funktionen und Mitgliedschaften (Auswahl)

Mitglied in zahlreichen Wissenschaftlichen Beiräten, so u.a.

Darüber hianus regelmäßige Mitgliedschaften in Evaluierungskommissionen in Ostmitteleuropa (Estland, Tschechien) und Gutachter*innentätigkeit auf internationaler (Polen, Tschechien) sowie nationaler Ebene.

Reihenherausgeberschaften

Auszeichnungen und Stipendien

  • Für das Buch »Kriegsbeziehungen«: Sonderpreis »Geisteswissenschaften International - Preis zur Förderung der Übersetzung geisteswissenschaftlicher Werke« (2016) sowie Fraenkel Prize in Contemporary History (Kategorie A) der Wiener Library for the Study of the Holocaust & Genocide (2016)
  • Preis des Faches Geschichte an der Universität Augsburg für besonderes Engagement in der Lehre (für Ausstellung #Postkartenfieber, 10/2019)
  • Stipendium für exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs im Rahmen der bayerischen Gleichstellungsförderung (Teilzeit, 12/2020–6/2021) und Stipendiatin des »Fast Track«-Programms der Robert Bosch Stiftung (10/2014–10/2016)
  • DFG-Promotionsstipendium im Rahmen des Graduiertenkollegs »Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart«, Universität Gießen (11/2006–10/2009)

Betreute Dissertationen

Laufende Dissertationen

Abgeschlossene Dissertationen

  • Jakub Gałęziowski, M.A.: Zmącone biografie. Powojenne losy dzieci (urodzonych) z (powodu) wojny [ erschienen 2022 bei Krytyka Polityczna unter dem Titel: Niedopowiedziane biografie. Polskie dzieci urodzone z powodu wojny, ausgezeichnet mit dem Preis für das beste Debüt in den Geschichtswissenschaften der Zeitschrift Polityka 2023, Förd.: Horizon 2020, Intern. Training Network, Cotutelle mit der Universität Warschau, aktuell wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Warschau]
  • Michal Korhel, M.A.: Die deutsch-tschechischen Kinder in der Nachkriegstschechoslowakei, 1945–1960. Politiken und Erfahrungen [Förd.: Horizon 2020, Intern. Training Network, jetzt Projektmitarbeiter an der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Cotutelle mit der Universität J. E. Purkiyně Ústí nad Labem]
  • Philipp Kröger, M.A.: Die deutsche Nationalitätenstatistik und ihr Blick auf Ostmitteleuropa, 1860-1945 [erschienen 2023 bei Wallstein unter dem Titel: Das vermessene Volk. Nationalitätenstatistik und Bevölkerungspolitik in Deutschlands östlichen Grenzländern, ausgezeichnet mit dem Förderpreis der Gesellschaft für Geschichte der Wissenschaften, der Medizin und der Technik e.V. (GWMT) 2022, Förd.: Studienstiftung des deutschen Volkes, aktuell wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Geschichte der Gegenwart an der Universität Siegen]

Lehre

Lehre in diversen Studiengängen an den Universitäten Gießen (2009), Hamburg (2014–2015) sowie Augsburg (2015–2021), unter anderem in Geschichte, Kunst- und Kulturgeschichte, Interdisziplinäre Europastudien.

Lehrveranstaltungen am Historischen Seminar der Universität Leipzig ab Sommersemester 2022.

Englischsprachiger Sammelband »Gendered Violence in War and the Structures of Silencing. Vergleichende Perspektiven auf Asien und Mittel- und Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg«

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Das Projekt untersucht die Geschichte der Gewalt gegen Frauen in Europa im langen 20. Jahrhundert. Es beleuchtet die komplexen Wechselwirkungen zwischen privatem und öffentlichem Raum, zwischen gesellschaftlichen Normen und gesetzgeberischer Praxis.

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Das polnisch-deutsche Kooperationsprojekt untersucht die Ikonografie der polnisch-deutsch-jüdischen Beziehungen in den ersten Jahrzehnten des »visuellen Zeitalters«, also von den 1890er bis zu den 1930er Jahren. In dieser Phase wurden zum einen visuelle Massenmedien zentral für Weltwahrnehmung. Zum anderen war es der Zeitraum, in dem die deutsch-polnisch-jüdischen Beziehungen zunehmend konfliktreich wurden.

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Die Memoiren des ehemaligen österreichischen Gendarms Adolf Landl schildern den brutalen Besatzungsalltag in Polen aus der Sicht eines unmittelbar Beteiligten. Im Kooperationsprojekt entsteht eine kritische wissenschaftlichen Edition seiner Memoiren.

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