
Schwerpunkt
Verflechtung und Globalisierung
Die Forschungen der Abteilung zielen auf die Erklärung der historischen wie gegenwärtigen Verflechtungs- und Verräumlichungsprozesse von Wirtschaft, Kultur, Politik und Wissenschaft. Das Erkenntnisinteresse liegt einerseits auf dem mit translokalen und transregionalen Transfers von Menschen, Ideen und Gütern verbundenen gesellschaftlichen Wandel im östlichen Europa, andererseits geht es um die Positionierung der Region sowohl entlang der globalen West-Ost als auch der Nord-Süd-Achsen. Die wirtschafts-, politik-, kultur-, rechts- und wissenschaftshistorischen Themenbereiche der Abteilung sind an den Schnittstellen geschichtsregionaler Forschung, moderner globalhistorischer Ansätze sowie den vergleichenden Area Studies verortet. Als zentrales Verbindungselement der Themenbereiche dient der Fokus auf dem Beitrag des östlichen Europa zu weltweiten Verflechtungsphänomenen seit der Frühen Neuzeit und das Interesse an der Integration der Region in Globalisierungsprozesse jeglicher Art. Kritisch hinterfragt werden Interpretationen, die das östliche Europa als vom »Normalpfad« der globalen Entwicklung abweichend, rückständig, überwiegend westliche Vorbilder nachholend, charakterisieren. So wird ein Beitrag geleistet zur Weiterentwicklung von Kategorien, Methoden und Theorien der Regionalwissenschaften.

Themenbereiche im Schwerpunkt Verflechtung und Globalisierung
Forschungsprogramm 2014–2019
Abgeschlossene Themen
Aus der Arbeit des Schwerpunkts
Ostmitteleuropa Transnational. Handbuch einer transnationalen Geschichte Ostmitteleuropas
Das mehrbändige Handbuch ist der international erste Versuch, für eine europäische Großregion auf der Grundlage originärer Forschung eine zusammenfassende Darstellung zu deren Geschichte der Transnationalisierung vorzulegen. Der erste Band über die Zeit von der Entstehung der »global condition« in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg ist 2017 erschienen, der zweite Band wird die Zeit von 1914/18 bis 1945/48 und der dritte dann die Periode des Staatssozialismus in Ostmitteleuropa behandeln.

GWZO-Teilprojekt im SFB 1199 geht in zweite Runde
Die DFG hat den Sonder-Forschungsbereich »Verräumlichungsprozesse unter Globalisierungsbedingungen« für eine weitere Förderperiode verlängert. Die Kooperation der Universität Leipzig, des GWZO, des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) und der Technischen Universität Dresden startete ihre zweite Förderperiode Anfang 2020. Das GWZO-Teilprojekt B03 »Sozialistische Entwicklungsmodelle für die Dritte Welt« leiten Frank Hadler, Uwe Müller und Stefan Troebst.
Team im Schwerpunkt
Die Abteilung Verflechtung und Globalisierung
Forschende aus den Disziplinen Zeitgeschichte, Global- und Wirtschaftsgeschichte, aus Kunst- und Literaturwissenschaft sowie Kulturgeschichte arbeiten gemeinsam an einer transnationalen Geschichte des östlichen Europa.
Die Abteilung leitet Prof. Dr. Frank Hadler.